Hörspiel des Jahres 2012

Einladung zur öffentlichen Vorführung und Preisverleihung

Hörspiel des Jahres 2012


16. Februar 2013 / 19.30 Uhr / im Literaturhaus Frankfurt

Orphée Mécanique
Text, Komposition und Realisation: Felix Kubin
Dramaturgie: Katarina Agathos
Produktion: BR 2006/2012
Erstsendung: 30.03.2012
Länge: 49'58"

Mit: Lars Rudolph, Gerhard Garbers, Yvon Jansen, Charlotte Chrome, Traugott Buhre, Marlen Diekhoff, Leéna Fahje, Nikola Duric

Anwesend sind:
Felix Kubin (Autor, Komponist, Regisseur). Herbert Kapfer und Katarina Agathos (Redaktion Hörspiel und Medienkunst des Bayerischen Rundfunks). Die Jury 2012: Berit Schuck (Literaturwissenschaftlerin und Dramaturgin), Jochen Meißner (Kritiker), Rafik Will (Kritiker). Vom gastgebenden Sender 2012, Deutschlandradio Kultur: Stefanie Hoster (Redaktion Hörspiel und Feature).

Das Programm: Bericht der Jury, Laudatio und Preisverleihung, Präsentation des preisgekrönten Hörspiels, Publikumsgespräch. Moderation: Christoph Buggert.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Begründung der Jury:
„Mit ‚Orphée Mécanique’ rückt der Akustikkünstler, Musiker und Hörspielmacher Felix Kubin den Orpheus-Mythos ins Zentrum einer Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Wiederholung - in Liebe, Medien und Kunst. Der Schauspieler und Sänger Lars Rudolph gibt als gefeierter Star Orphée Konzerte für die nach Geschichten aus der Welt der Lebenden gierenden Schatten. Orphée singt und spielt dabei mit einem Hirnstrom-Sound-Konverter namens ‚Psykotron’ von einer Oberwelt, in der ‚jeder Tag ein Arbeitstag’ ist, die sich also in ihrer eintönigen Gleichförmigkeit kaum von der Unterwelt unterscheidet.

Kubins Orpheus-Figur befindet sich wie in der antiken Überlieferung auf der Suche nach seiner Geliebten. Allerdings jagt er ein ums andere Mal einer unerreichbaren Projektion seiner Liebe nach. Für ihn gibt es keinen Ausweg aus der sich ewig wiederholenden Suche, denn als mechanischer Orpheus hat er die Fähigkeit zum selbstbestimmten Handeln verloren. Er startet jedes Mal bei Null.

Kurze Dialoge zwischen Orphée und einer Erzählerfigur kreisen um die Frage der Kreativität, sie diskutieren die Folgen eines übersteigerten Ichgefühls, das Verhältnis zum Anderen und zur großen Liebe. Songs mit Ohrwurmqualität ragen aus der Erzählung des Mythos heraus und treiben sie akustisch und inhaltlich vor sich her. Das Hörspiel schließt mit dem Beginn, die musikalisch-lyrische Erzählstruktur erweist sich als zyklisch.

Mit ‚Orphée Mécanique’ hat Kubin weit mehr als eine Neubearbeitung seines Hörspiels ‚Orpheus' Psykotron’ von 2006 geschaffen. Er hat sich von seiner ursprünglichen Inspirationsquelle, Dino Buzzatis Pop-Art-Comic ‚Orphi und Eura’, entfernt und den Stoff in eine ‚zeitgenössisch-anachronistische’ (The Wire) Radioform gebracht.“
Felix Kubin, 1969 in Hamburg geboren, ist Musiker, Komponist und Autor. 1998 gründet er das Plattenlabel Gagarin Records. Zahlreiche Kompositionen für Film und Theater, Hörspiele u.a.

„Das Stück ist ein Schleudersitz, der den Hörer aus der Linearität der Geschichte wirft, die Durchtrennung des roten Fadens, so etwas wie ein Metahörspiel, eine Parabel, eine poetische Auflösung, die Motive der ursprünglichen Geschichte verwendet, aber offener, experimenteller. Ein Traum, eine poetische Collage vielleicht. Es ist Orpheus’ musique mécanique.“
(Felix Kubin)

Eine von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste eingesetzte Jury wählt Monat für Monat aus den ARD-Ursendungen die nach ihrer Meinung beste Produktion. Aus 12 „Hörspielen des Monats“ wählt die gleiche Jury dann das „Hörspiel des Jahres“.

Hörproben der monatlich gewählten 12 Hörspiele sowie weitere Informationen dazu finden Sie unter darstellendekuenste.de/hoerspiel-des-monats/2012
Information:
Deutsche Akademie der Darstellenden Künste
Daniela Ginten, Tel. 06151-96 99 046; akademie@darstellendekuenste.de

Literaturhaus Frankfurt
Kristina Köhler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel 069 - 75 61 84 11, Fax 069 - 75 61 84 20, koehler@literaturhaus-frankfurt.de